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Ein verspäteter Eintrag zu meinem ersten Schultag und den
sonstigen Neuigkeiten, die es so gibt.
Ich fang mal mit meinem ersten Schultag an:
Um 5.00 Uhr morgens aufstehen. Duschen, Schuluniform
anziehen und Frühstücken. In die Schule fahren (Mein Gastvater fährt meine
Gastgeschwister und mich jeden Tag zur Schule, obwohl wie eigentlich auch den
Bus nähmen könnten aber das ist denen so lieber). Dann wurde ich der ganzen
Schule bei der monatlichen Schülerversammlung vorgestellt, ca. 1400 Schüler die
klatschen und jubeln... und jeder von ihnen kennt meinen Namen und weiß wer ich
bin! Das heißt jedes Mal wenn ich in der Schule bin und wie jeder andere
normale Schüler durch den Gang laufe schaut mich jeder an und sagt: „Hi
Tamara!“. Ich hab bei 90% von den Menschen die mich begrüßen, nicht einmal eine
Ahnung wer sie sind. Also ganz nach dem Motto: Lächeln, Hi sagen und
weiterlaufen. Eigentlich versuch ich so gut wie nur möglich nicht aufzufallen
und das zu tun wie jeder andere auch, nur klappt das leider nicht so ganz… Die
Schüler in meiner Klasse sind aber ganz nett und ich versteh mich ziemlich gut
mit ihnen, auch wenn ich von 45 Personen nur 10-15 Namen kann (das wissen die
aber nicht weil ich immer so tue als würde ich die Namen von den anderen kennen).
Ansonsten ist die Schule hier nicht sehr spektakulär, ich hab von 7.40 bis
16.00 Uhr täglich Unterricht, komme aber meistens erst gegen 17.00/18.00 Uhr
nach Hause und in der Mittagspause fahren wir meistens mit dem Jeepney i n die
Mall, kostet nur 5 Pesos (1 Peso sind 0.02 cent), in der Mall essen wir dann
was und gehen dann manchmal noch in die Spielehalle. Apropos Essen! Die haben
hier im McDonalds tatsächlich Spaghetti, Reis und Hühnchen im Angebot!!! Ich war echt überrascht! Reis im McDonalds!?
Das gibt’s nur auf den Philippinen!!! Und ja ich esse jeden Tag 3x am Tag Reis
und nein es ist nicht nervig! Es ist richtig lecker denn, der Reis wird immer
anders zubereitet und hat dadurch viele verschiedene Varianten, außerdem wird
er immer mit etwas anderem gegessen und wir essen Reis selbst zum Frühstück.
Klingt komisch für Europäer, ist aber wirklich nicht schlecht, auch wenn ich
mich erst einmal daran gewöhnen musste.
Meine etwas zu groß geratene Schuluniform
BOYSTOWN – (Für meine Verwandtschaft, die kein Englisch
kann: Boystown bedeutet übersetzt Jungenstadt)
Boystown ist eine Einrichtung wo nur Jungs leben, sind aber
alles Waisenkinder und dürfen das Gelände in dem sie leben nicht verlassen. Das
bedeutet die Kids dort haben wirklich nicht viel zu tun. Außerdem kann man
nicht immer direkt von Waisenkindern sprechen weil ihre Eltern nicht immer Tod
sind. Manche wurden von ihren Eltern ausgesetzt wie zum Beispiel Kenneth.
Kenneth ist 5 Jahre jung und wurde von seinen Eltern an
einem Seehafen ausgesetzt… Er realisiert das Ganze nicht so wirklich
und denkt ich wäre sowas wie seine Mutter… wieso auch immer… Ich hab eine
wirklich gute Verbindung zu ihm und er ist ein fantastischer kleiner Junge,
jedes Mal wenn eines der anderen Waisenkinder zu mir kommen will und sich auf
meinen Schoß hocken will, wird Kenneth eifersüchtig und scheucht die anderen
von meinem Schoß, denn das ist sein Platz. Ich kann wirklich nicht begreifen
wie seine Familie ihn einfach wie einen Hund aussetzten konnte.
Kenneth und ich
Dann gibt es zum Beispiel auch noch Justin, von dem ich
unbedingt etwas berichten will denn, Justin ist 8 Jahre jung und wurde von
seinem Vater, der ein Alkoholiker war, geschlagen und zwar nicht nur
geschlagen, er wurde in einen Sack gesteckt und übers Feuer gehängt. So dass es
nicht zu Brandverletzungen kam, jedoch sehr heiß im Sack war und dann wurde er
von seinem eigenem Vater geprügelt. Justin war aber nicht der einzige, er hatte
auch Geschwister, diese hat sein Vater jedoch vor seinen Augen getötet. Er
selbst hat es geschafft zu entkommen und hat die erste Zeit dann auf den Straße
gelebt und sich durch harte Arbeit und spenden überm Wasser gehalten. Irgendwann
hatte er etwas Glück und wurde von dem Boystown-Leiter gefunden. Dieser nahm
ihn mit und gab ihm neue Kleidung, ein Bett und etwas zu essen. Er lebt jetzt
mit den anderen Jungs zusammen und geht zur Schule.
Die Kids dort haben
wirklich nicht viel, versuchen aber so gut es geht die Schule zu meistern, um
später einen Job zu bekommen. Wenn ich die Jungs dort besuchen gehe bringe ich
ihnen etwas zu essen und Getränke mit. Letztes Mal war das Reis, Hähnchen,
Bananen, Cola, Fanta und Haribo Gummibärchen aus Deutschland. Ich verbringe
dort dann den ganzen Tag mit den Kids, indem wir Spiele spielen, boxen,
Basketball spielen, singen und Gitarre spielen, über ihre Probleme reden,
lernen und so weiter…
Sie genießen die Zeit mit mir jedes Mal sagen sie und sind
immer überglücklich wenn ich komme. Letztes Mal haben sie mir aus Strohhalmen
(mit denen wir davor gebastelt haben) die Wörter: „Thank you Tamara“ gelegt.
Das hat mich so sehr gefreut! Ich will ihnen eigentlich immer danke sagen,
danke dafür dass sie so tolle Jungs sind und mich jedes Mal glücklich machen
wenn sie lächeln!
Es ist jedes Mal ziemlich schwer zu gehen, weil sie nicht
wollen dass ich gehe und ich gehe auch nur ungern aber muss ihnen jedes Mal
versprechen wieder zu kommen, weil sie Angst haben, dass ich nicht mehr komme. Was
ich natürlich tue.
Das war so das interessanteste von dem was in letzter Zeit
passiert ist, ist etwas länger geworden als gedacht aber mir war es wichtig die
Waisenkinder zu erwähnen.
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(Erster Monat ist geschafft, 9 folgen noch).
Beste Grüße von den Philippinen!!!
Wow you have to wear uniform? :-O Is your school strict on it? :-)
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